Die weiße Dame des Nachbarn

Als ich in der vierten Klasse war, hatte ich meinen ersten Kontakt mit dem Übernatürlichen. Es war ein drückend heißer Nachmittag, und die Hitze störte mich, also beschloss ich, nach draußen zu gehen und mich auf unsere Veranda zu setzen. Dort stand ein Schaukelstuhl, und wenn ich ihn vorwärts schaukelte, konnte ich durch eine kaputte Wand, die durch ein Metallgitter ersetzt worden war, einen kleinen Teil des Vorgartens unseres Nachbarn sehen. Wenn ich rückwärts schaukelte, verdeckten meine Großmutters Pflanzen den Blick vollständig.

Als ich dort saß, bemerkte ich etwas Seltsames. Zuerst dachte ich, es sei nur ein Lichtspiel, aber als ich nach rechts schaute, sah ich eine Figur in Weiß mit langen, pechschwarzen Haaren, die ihr Gesicht verdeckten. Sie stand hinter dem Gitterzaun, im Haus unseres Nachbarn, und schien mich anzustarren.

Ich erschrak sehr und rannte so schnell ich konnte zurück ins Haus. Ich wollte der Schaukelstuhl oder der kaputten Wand nicht mehr begegnen, also schlief ich meine Aufregung in meinem Schlafzimmer mit dem Rest meiner Familie aus. Bis heute meide ich diesen Platz auf der Veranda. Die Erfahrung hat mich zu ängstlich gemacht, um jemals wieder allein dort zu sitzen.


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