Furchtbar schreckliche, schlimme Schule

Ich habe oft Angst vor meiner überaktiven Vorstellungskraft und verlasse mich auf die Menschen um mich herum, um meine Reaktionen zu leiten. Eine besonders erschreckende Erfahrung, die mich noch immer verfolgt, ereignete sich, als ich meiner Mutter half, ihre Bibliothek in einem kleinen Ort in Utah auszuräumen.

Die Schule, an der meine Mutter 23 Jahre lang gearbeitet hatte, hatte einen eigenartigen Geruch und eine unheimliche Atmosphäre. Als Erwachsene besuchte ich die Schule nur wenige Male, fühlte mich aber nie wohl in dem Gebäude. Der Bibliotheksraum meiner Mutter befand sich im Südostflügel des H-förmigen Gebäudes, das neben Klassenzimmern, Verwaltungsbüros und einer Kantine auch Toiletten beherbergte.

Eines Sommers flog ich nach Utah, um meiner Mutter beim Ausräumen ihrer Bibliothek zu helfen, bevor sie in den Ruhestand ging. Wir packten Kisten mit Büchern, die wir spenden wollten, und während wir arbeiteten, spürte ich eine immer bedrohlicher werdende Präsenz in der Nähe der Toiletten gegenüber der Bibliothek. Das Gefühl war so intensiv, dass ich mich während meines Aufenthalts nicht getraut habe, die Toilette zu benutzen.

Am letzten Tag unserer Arbeit fühlte ich mich unruhiger als je zuvor. Meine Mutter und ich waren allein in der Schule, um eine Frist einzuhalten. Als ich in einem Lagerraum alte Dekorationen sortierte, spürte ich eine böse Präsenz, die sich die Gänge entlang der Toiletten hinweg schob. Das Gefühl war so intensiv, dass ich alles hastig in Mülltüten stopfte und zur Bibliothek zurückkehrte.

Als wir mit unserer Arbeit fast fertig waren, sperrte mich meine Mutter aus Sicherheitsgründen ein. Wir hatten das Gefühl, dass uns etwas Böses beobachtete. Schließlich verließen wir den Ort, aber nicht, ohne dass ich einen erschreckenden Moment erlebte, in dem ich dachte, etwas würde uns in der dunklen Gasse angreifen.

Am nächsten Tag, als wir zurückkehrten, um die letzten Gegenstände zu holen, erzählte mir ein Mitarbeiterkind, dass viele Leute jahrelang Geisterstimmen und Erscheinungen in der Schule gehört hätten. Meine Mutter verriet beiläufig, dass auch sie schon merkwürdige Vorkommnisse erlebt habe und sich aus diesem Grund nie allein oder nach Einbruch der Dunkelheit in der Schule aufhalte.

Ich war schockiert über die gelassene Haltung meiner Mutter gegenüber den paranormalen Ereignissen am Arbeitsplatz. Sie erklärte, dass sie versuche, vor neun Uhr abends zu gehen, weil sie wisse, dass sie im Dunkeln nicht mit dem Unheimlichen kämpfen könne. Ich konnte kaum glauben, dass meine Mutter so viele Jahre in einem so verfluchten Umfeld gearbeitet hatte, und ich fühlte mich dankbar für meine sichere Flucht aus der Schule.


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