Geisterhafte Begegnung auf dem Meer

Als ich etwa 15 Jahre alt war, nahm mich mein Großvater im Jahr 1959 mit seinem Boot auf eine Nachtfischerei-Tour in Mauritius mit. Das Leben war hart, aber wir waren glücklich und das Meer war voller Ressourcen wie Fisch, Hummer und Langusten. Obwohl mein Großvater und ich die gleiche Leidenschaft fürs Fischen teilten, waren wir nicht sehr verbunden. Er konnte hart und missbräuchlich sein, besonders wenn er trank, aber ich habe gelernt, damit umzugehen.

Wir legten von Albion an der Westküste Mauritius‘ mit seinem 24 Fuß langen Boot und einem lauten Benzinmotor ab. Wir hofften, bis zum Sonnenuntergang so viele Fische wie möglich zu fangen. Mein Großvater war früher Postbote, hatte seinen Job aber aufgegeben, um aus Liebe zur See zum Fischer zu werden. Mein Vater übernahm seine ehemalige Position.

Das Meer war ruhig und die Luft warm, als wir in Richtung unseres Fischfang-Gebiets segelten, das etwa 3-4 Kilometer von der Küste entfernt lag. Wir fischten über einem „haut fond“, einem erhöhten Teil des Meeresbodens, wo Fische zum Fressen kommen. Nach vier Stunden hatten wir eine anständige Ausbeute an Fischen gefangen, doch dann trieben wir aufgrund der Strömung weiter ins offene Meer ab.

Als mein Großvater den Motor starten wollte, sprang er nicht an. Das Meer war ruhig, aber die Wellen waren groß und beängstigend. In jenen Tagen hatten wir keine Sicherheitsausrüstung wie Radios, Mobiltelefone oder Rettungswesten. Wir mussten auf uns allein gestellt sein.

Während wir dahintrieben, hörten wir Musik aus den 1940er Jahren. Es war kein Boot oder Menschen in Sicht, und der Strand lag zu weit entfernt, um die Musik bis zu uns hören zu können. Plötzlich hörten wir leise Stimmen um uns herum, doch wir konnten nicht verstehen, was sie sagten. Wir fühlten Angst und Verwirrung, doch schließlich sprang der Motor an und wir rasten zurück ans Ufer.

Wir ließen unseren Fang im Boot und erinnerten uns erst am nächsten Morgen daran, als er bereits zu verrotten begann. An diesem Tag verloren wir etwa 75 Kilogramm Fisch und werden es wohl nie herausfinden, was wir erlebt haben. Es sind keine Schiffswracks oder ähnliche Erfahrungen anderer Fischer in der Gegend bekannt. Es bleibt ein Rätsel.


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