Geisterhaftes Babyrasen

In den 1980er Jahren besuchte ich oft einen Friedhof in Michigan, auf dem meine Eltern begraben liegen. Eines Tages trat ich beim Spaziergang zwischen den Gräbern aus Versehen auf eins und spürte etwas, das an mein Bein klammerte. Ich sah nach unten und konnte nichts erkennen, trotzdem war mir angst und bange.

Später stellte sich heraus, dass das Grab einem Säugling gehörte, der nur wenige Tage nach der Geburt gestorben war. Ich konnte das Gefühl nicht abschütteln, dass dieses Baby mich aus irgendeinem Grund brauchte, also kehrte ich immer wieder zu dem Grab zurück, betete und ließ Blumen dort.

Ich ging sogar in das Bestattungsinstitut, um mit dem Leiter über das Baby zu sprechen. Er erzählte mir, dass die Mutter das Kind nie gewollt hatte und dass der Säugling an Plötzlichem Kindstod (SIDS) gestorben war. Diese Nachricht brachte mich zum Weinen, und ich spürte einen starken Drang, das Baby zu halten und zu trösten.

Als ich das Grab erneut besuchte, stellte ich mir vor, wie ich das Baby in meinen Armen hielt und es mit einem Lied beruhigte. Ich küsste das Baby und legte es wieder an seinen Ruheplatz zurück. Danach spürte ich eine ruhige Gelassenheit, die ich zuvor noch nie erlebt hatte.

Ich besuchte das Grab des Babys weiterhin regelmäßig, brachte Blumen mit und betete für das Kind. Selbst als ich wegzog, achtete ich darauf, so oft wie möglich zurückzukehren. Ich wollte der Seele des Babys zeigen, dass es geliebt und wichtig war.

Obwohl ich heute aufgrund eines Autounfalls nicht mehr weit fahren kann, hoffe ich, das Grab des Babys eines Tages mit Hilfe eines meiner Kinder besuchen zu können. Ich werde dieses Baby weiterhin in meinem Herzen halten und für seine Seele beten, denn ich weiß, dass es ruht und geliebt wird.

Diese Erfahrung lehrte mich die Kraft der Liebe und ihre Wirkung auf die kleinsten Seelen. Sie zeigte mir, dass jedes Leben zählt, egal wie kurz, und dass wir alle es verdienen, geliebt und geachtet zu werden.


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