Gespenstischer Oktopus

In meiner Heimatstadt Limerick City hatte ich eine beunruhigende Begegnung mit einem Wesen, das wie ein Oktopus aussah. Diese Erfahrung ereignete sich kurz nach dem Tod meiner Großmutter. Ein paar Tage nach ihrem Ableben lag ich im Bett, als sich im Eck meines Zimmers eine gespenstische Gestalt materialisierte. Die Gestalt hatte Tentakeln und ähnelte zunächst dem Umhang der Jungfrau Maria; jedoch war ihr schwarzer, runder Mund unverkennbar oktopusartig geformt und völlig durchsichtig, ähnlich wie ein Quallenmund.

Als ich dort lag, trat meine Großmutter aus dem Mund des Wesens hervor, in derselben Haltung, die sie in ihrem Sarg eingenommen hatte und vollständig bekleidet. Sie versuchte zu kommunizieren, konnte aber nur flüstern, möglicherweise weil Englisch im Jenseits verboten ist. Meine Freundin schlief in einem anderen Raum und war zum Zeitpunkt der Begegnung schwanger. Ich bat meine Großmutter inständig zu gehen, drückte ihr meine Liebe aus und versicherte ihr, dass alles gut werden würde. Das oktopusartige Wesen führte sie dann durch die Wand auf meine schlafende Freundin zu.

Ein paar Monate später brachte meine Freundin ein Mädchen zur Welt, das meiner Großmutter zum Verwechseln ähnlich sieht. Ich kann nicht anders, als zu glauben, dass die Oktopusgestalt die Seele meiner Großmutter in das Kind übertragen hat. Nicht nur ist sie physisch ähnlich wie meine Großmutter, sondern sie weckt auch dieselbe friedvolle Gefühlserfahrung, die mir meine Großmutter einst gab, als sie schlief. Diese Erfahrung hat mich mehr Trost und Hoffnung denn Furcht gespürt.

Ich habe umfangreiche Recherchen zu diesem Thema durchgeführt und bin auf einen Artikel gestoßen, der suggeriert, dass die Kelten glaubten, der Oktopus trage Seelen ins Jenseits vor, um sie für neue Körper vorzubereiten. Obwohl ich diesen speziellen Artikel nicht mehr wiederfinde, bin ich davon überzeugt, dass er stimmt. Meine Begegnung mit dem oktopusartigen Wesen hat mich ein tiefes Gefühl der Hoffnung und Wertschätzung für die Geheimnisse von Leben und Tod hinterlassen.


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