Als kleines Mädchen, vielleicht 9 oder 10 Jahre alt, erinnere ich mich an einen Grundschulkarneval in Las Vegas, den ich mit meinem Vater und meiner Schwester besuchte. Der Tag war voller Lachen und Spielen, bis ich mich plötzlich elend fühlte. Es war, als hätte ein Wirbelsturm meinen Körper übernommen und mich lahmgelegt, unfähig zu bewegen. Mein Vater war mit der Suche nach meiner Schwester beschäftigt, die sich auf den Weg zum Cake Dance Spiel gemacht hatte.

Ich fand mich inmitten einer großen Menschenmenge wieder, ich spürte Schwindel und Benommenheit. Meine Sicht wurde verschwommen, und ich sah eine Gestalt vor mir. Sie schien geweint zu haben, doch dann lächelte sie und winkte zum Abschied, bevor sie verschwand. Die mir angetane Wirkung verflog sofort, und ich spürte, wie mein Vater auf mich zusprintete, sein Telefon ans Ohr gepresst.

Wir eilten zu dem Haus meiner Großmutter, wo mein Großvater auf der Veranda saß und bitterlich weinte. Mein Vater stürmte hinein, und Großvater nahm seinen Platz auf dem Rücksitz des Autos ein. Ich fragte ihn, was passiert sei, und er blickte mich mit einem vertrauten Ausdruck der Traurigkeit an. Er erzählte mir, dass meine geliebte Großmutter Mary gestorben war.

Ich verstand die Tragweite der Situation nicht ganz, doch ich spürte eine Art Abschluss nach dem Erlebnis auf dem Karneval. Obwohl meine Großmutter meine liebste Person auf der Welt war, weinte ich nicht. Es war, als hätte ich die Gewissheit erhalten, die ich von jenseits des Grabes benötigte.


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