Junge Verloren

Als die Älteste von fünf Kindern und das einzige Mädchen habe ich mich immer mit meiner Umgebung verbunden gefühlt. Mein Vater und einer meiner Brüder teilen diese Sensitivität. Wir haben auf dem Atherton Tableland gelebt und später in Townsville. Nachdem meine Eltern ihr erstes Haus gekauft hatten, verwandelte eine schnelle Renovierung den Außenbereich in ein zusätzliches Zimmer für mich.

Ich hatte nie eine Tür, und ich habe immer mit dem Blick auf die Türschwelle geschlafen, weil mir unbehaglich war. Eines Nachts hörte ich ein Geräusch und sah einen Jungen in der Nähe der Tür. Ich dachte, es wäre einer meiner Brüder, also schrie ich ihn an, zurück ins Bett zu gehen. Als ich das Geräusch erneut hörte, bemerkte ich, dass es nicht mein Bruder war, sondern ein dunkler, schmutziger Junge mit langen Haaren, Jeans und einem orangen Hemd. Seine Gesichtszüge waren schwer zu erkennen und ähnelten leeren Löchern.

Ich schrie und rannte zu meiner Mutter. Sie erklärte mir, dass dieser kleine Junge erschienen sei, als wir in Townsville lebten, in der Nähe eines Wohnungsblocks. Er war harmlos und wahrscheinlich ein Schutzengel. Ich akzeptierte diese Erklärung und sah ihn weiterhin sporadisch ohne Zwischenfälle.

Eines Tages kam meine Mutter von der Arbeit nach Hause und erzählte mir von einer Frau im Krankenhaus, die mit Geistern kommunizieren konnte. Die Frau hatte von einem aborigines Jungen gesprochen, der an unsere Familie gebunden sei und nicht schädlich, aber ängstlich sei. Bei weiteren Nachforschungen stellte sich heraus, dass dieser kleine Junge seine Familie bei einem Hausbrand verloren habe, nahe dem Ort, an dem wir früher gewohnt hatten.

Die Frau half dem Jungen, weiterzuziehen, indem sie ihm sagte, es sei in Ordnung, sich seiner Familie im Licht anzuschließen. Meine Mutter beschrieb, wie die Familie des Jungen auftauchte und gemeinsam wegging. Als sie gingen, sagte der Junge der Frau, sie solle unsere Liebe ausrichten. Es hat eine Weile gedauert, bis ich das akzeptiert habe, aber ich bin dankbar, dass meine Familie ihn seitdem nicht mehr gesehen oder gehört hat.