La Llorona, auf Deutsch „Die weinende Frau“, ist eine mexikanische Legende.

Ich bin mein ganzes Leben in New Mexico aufgewachsen und habe es nie verlassen. Als Kind hörte ich oft die Geschichte von „La Llorona“ in vielen Versionen. Da ich in der Nähe von zwei Flüssen aufwuchs, wurde mir eine Version erzählt, in der sie ihre Kinder in dem nahegelegenen Fluss ertränkte. Ich dachte nie viel darüber nach, bis zu jener Sommernacht im Jahr 2008.

Ich hatte meine Freunde, ein Bruder und eine Schwester, zu einem Übernachtungsparty eingeladen, die wir schon seit Wochen geplant hatten. Wir kochten Marshmallows, scherzten herum und setzten uns am Ende der Stille auf die Türschwelle. Plötzlich hörten wir ein klagendes Wehklagen von oben auf dem Hügel, das zugleich nahe und fern erschien. Überrascht rannten wir ins Haus, denn wir dachten, es wäre jemand, der uns Angst einjagen wollte, vielleicht sogar La Llorona.

Später bemerkte ich, dass meine Plastik-Totenkopfbeschäftigung verschwunden war. Als ich im Dunkeln nach ihr suchte, sah ich eine schwache, neblige Gestalt in der Diele. Sie wirkte wie eine Frau, und direkt neben der Tür lag mein Plastikschädel. Obwohl ich nicht mit Sicherheit sagen kann, ob es La Llorona war, erkannte einer meiner Freunde den klagenden Ton aus einer früheren Begegnung wieder.

Die andere Schwester behauptete, sie habe an diesem Abend Glocken gehört. Bis heute kann ich nicht mit Sicherheit sagen, ob wir der legendäre Geist getroffen hat, aber die Erfahrung hat einen unauslöschlichen Eindruck bei uns hinterlassen.


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