Mann aus Murray Hill

Als ich elf Jahre alt war, hatte ich eine merkwürdige Erfahrung, die ich bis heute deutlich in Erinnerung habe. Ich wohnte in einem zweistöckigen Haus in Murray Hill Dr., das früher einem alten Ehepaar gehört hatte, das bei einem Autounfall ums Leben gekommen war. Meine Schwester und ich waren ziemlich abergläubisch, und wir mochten das Haus nicht.

Eines Nachts, als ich mich fürs Bett fertig machte, beschloss ich, aus meinem Fenster zu schauen, um nach Sternen zu suchen. Als ich hinaus sah, sah ich zwei ovale Lichter, die mir entgegenstrahlten. Bei genauerem Hinsehen bemerkte ich, dass es meine Katze, Tuni, war, die mich ansah. Ich öffnete das Fenster, um ihn hereinzulassen, und fluchte leise vor mich hin. Plötzlich bemerkte ich einen Mann, der neben dem Zaun in unserem Hinterhof stand. Er trug dunkle Kleidung, und sein Gesicht war für mich nicht sichtbar. Kaum tauchte er auf, rannte er in die Dunkelheit und verschwand.

Da ich Angst vor allem habe, was mit Geistern zu tun hat, erschrak ich und ging zu meinem Schrank, um mich abzulenken. Als ich jedoch den untersten Schub festhielt, fiel er herunter und traf meinen Fuß, wodurch ich in Panik schrie. Ich rannte in das Zimmer meiner Schwester, und sie sagte mir, dass der Schub alt und lose war und deshalb heruntergefallen sei. Aber ich war nicht überzeugt.

Später in dieser Nacht hörte ich ein Wispern aus dem Eck meines Schlafzimmers, in dem sich mein Fenster befand. Der Vorhang flatterte wie ein Frauenkleid beim Tanzen auf und eine Gestalt erschien an seiner Stelle. Es war der Mann aus dem Wald! Ich blieb still und schloss die Augen fest, in der Hoffnung, dass es nur meine Einbildung sei. Als ich jedoch auf die Uhr sah, war es erst 23:56 Uhr, was mich unwohl fühlten ließ. Die Gestalt wisperte erneut, und ich merkte, dass ich mir nichts einbilde. Ich sagte ein Gebet, in der Hoffnung, dass es vielleicht ein Dämon irgendeiner Art sei. Als ich mein Gebet beendete, begann die Gestalt sich an der Wand neben dem Fenster zu bewegen und dann verschwand sie.

Am nächsten Morgen war der Mann weg, aber auf der Wand befand sich ein Symbol, das einem Schlangenkopf ähnelte und mit schwarzer Tinte gezeichnet war. Ich habe den Mann von Murray Hill nie wieder gesehen und hoffentlich werde ich es auch nie. Das Symbol ist noch heute an der Wand zu sehen und erinnert mich an diese seltsame Nacht.


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