Als ich drei Jahre alt war, lag ich oft nachts wach im Bett, erschrocken von einem Mann, den ich in der Diele zu sehen glaubte. Dieser Mann, so beschrieb ich ihn, war etwa 1,80 Meter groß, trug eine Baseballkappe, einen großen Jägerpelzmantel, dicke Stiefel und war ziemlich schlank. Allein schon sein Anblick ließ mich vor Angst erstarren.

Jahre später gestand meine Schwester, die damals sechs Jahre alt war, dass auch sie denselben Mann gesehen hatte. Sie beschrieb ihn detailliert und ihre Beschreibung passte genau zu meiner eigenen. Bis heute fragen wir uns, was er in unserem Türrahmen tat und warum er uns so angst einjagte.

Zuerst dachte unsere Mutter, dass ein Einbrecher in unser Haus eingedrungen sei. Doch im Laufe der Zeit und ohne Anzeichen für eine echte menschliche Gegenwart wurde sie misstrauisch und vermutete, dass ich etwas jenseits des normalen Sehbereichs sah. Meine Angst war so überwältigend, dass ich lieber in mein Bett urinierte als aufzustehen und zur Toilette zu gehen.

Bis heute verfolgt mich das Bild dieses Mannes, es lässt mich erschaudern, sobald ich daran denke. Obwohl ich immer noch fürchte, dass er zurückkehren könnte, finde ich Trost darin, dass ich nicht die Einzige bin, die ihn gesehen hat. Diese Erfahrung hat mich mein Leben lang begleitet und bleibt ein Rätsel, das ich vielleicht nie ganz lösen werde.


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