Mitternachtsbegegnung mit einem Geist

Im Jahr 1995 erzählte mir mein Vater, der zu dieser Zeit noch nicht verheiratet war und am Anfang seiner Karriere als Maschinenbauingenieur stand, eine bemerkenswerte Geschichte. An einem frostigen Abend, nachdem er spät in der Fabrik gearbeitet hatte, um ein Problem mit einer Maschine zu beheben, verließ er das Gelände auf seinem Roller, um direkt nach Hause zu fahren.

Als er fuhr, bemerkte er eine Frau am Straßenrand, die ihr Daumen hob. Er dachte, es wäre gefährlich für sie, so spät allein unterwegs zu sein, und bot ihr einen Mitfahrgelegenheit an, indem er sie bat, sich hinter ihn zu setzen. Als sie jedoch weiter fuhren, fiel ihm etwas Seltsames auf – die Richtung der Füße der Frau.

Zu seinem Entsetzen waren ihre Füße rückwärts gerichtet, ein ungewöhnlicher Anblick, der ihn unbehaglich werden ließ. In Panik drehte er seinen Roller zur Fabrik und fuhr so schnell er konnte davon. Als er endlich am Fabriktor stoppte, war die Frau wie vom Erdboden verschluckt.

Der Wachmann auf dem Gelände fragte meinen Vater, ob es ihm gut gehe, woraufhin er die seltsame Begegnung schilderte. Der Wachmann hörte ihm aufmerksam zu und wartete geduldig, bis mein Vater seine Geschichte beendet hatte. Danach tröstete er meinen Vater und begleitete ihn nach Hause.

Diese unheimliche Erfahrung hat meinen Vater so sehr mitgenommen, dass er anschließend drei Tage lang Fieber hatte. Noch heute lässt mich allein die Erwähnung der Geschichte Gänsehaut über den Rücken laufen. Es ist eine schaurige Geschichte, die mich seit dem Tag, an dem ich sie von meinem Vater hörte, nicht mehr loslässt.


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