Nicht ein Räuber, nicht ein Dieb

Als ich drei Jahre alt war und in dem Haus meiner Großeltern auf den Philippinen lebte, erlebte ich eine unerklärliche Begebenheit, die mich bis heute noch verfolgt. Da sowohl meine Eltern arbeiteten, als auch ich oft tagsüber allein gelassen wurde, ließen sie immer genug Essen für mich zurück und zeigten mir, wie ich im Notfall durch das Badezimmerfenster entkommen konnte.

Das Haus lag in der Nähe eines dicht bewaldeten Gebiets namens Dhawis, von dem viele glaubten, es sei verflucht. Obwohl ich noch jung und unschuldig war, merkte ich bald, dass an diesen Gerüchten vielleicht doch etwas Wahres sein könnte.

Eines Tages wachte ich allein in dem Zimmer meines Großvaters auf und hörte ein seltsames Geräusch neben meinem Bett – ein scharfes, unheimliches Lachen. Als ich mich umdrehte, um zu sehen, was es war, sah ich ein Wesen, wie ich noch nie zuvor etwas Derartiges gesehen hatte. Es war etwa zwei Fuß groß, mit Haaren bedeckt und hatte Augen, die völlig schwarz waren. Sein Mund war voller winziger, spitzer Zähne, und es lächelte breit, als es langsam seine Hand ausstreckte und mich am Arm kneifte.

Trotz meiner Angst fragte ich das Wesen, wo es herkam und wie es ins Haus gelangt war. Es deutete mit dem Finger nach unten, bevor es weglief und durch die Wand verschwand, die zu unserem Hinterhof führte. Meine Eltern machten sich Sorgen um die blauen Flecken an meinem Arm, und die Spannungen in der Familie stiegen.

Schließlich wurde ein Priester eingeladen, das Haus erneut zu segnen, und seitdem habe ich das Wesen nie wieder gesehen. Obwohl ich erleichtert war, lässt mich die Erinnerung an diesen Tag immer noch erschaudern, wenn ich daran denke.


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