Schatten, der geht und Schatten, der steht und lächelt

Als Kind lebte ich in Kaiapoi, einer kleinen Stadt mit reicher Handels- und Kulturgeschichte auf der Südinsel Neuseelands. Ich erinnere mich an zwei unheimliche Begegnungen, die bis heute nachwirken.

Die erste Begegnung ereignete sich, als ich zwischen 5-8 Jahren alt war. Mein Vater war beruflich verreist und so waren nur meine Mutter, mein Bruder und ich zu Hause. Eines Nachts wachte ich plötzlich auf, während ich mit meiner Mutter im Wasserbett schlief, und spürte den Drang, zur Tür hinzusehen. Zu meinem Entsetzen sah ich eine dunkle Gestalt in der Tür stehen und mich anlächeln. Obwohl ich ihr Gesicht nicht erkennen konnte, wirkte sie groß und nahm die gesamte Türöffnung ein. Ich schlief wieder ein, ohne jemandem etwas davon zu erzählen, aber ich war mir sicher, dass es niemand aus meiner Familie war.

Die zweite Begegnung fand statt, als ich zwischen 10-14 Jahren alt war. Mein Vater hatte gesehen, wie jemand an einem Tag an unserem Küchenfenster vorbeiging, aber als er die Tür öffnete, um nachzusehen, war niemand zu sehen. Das Fenster hatte Verzierungen, was das Durchsehen erschwerte, aber Bewegungen waren klar erkennbar. Einige Monate später sah ich eine große Gestalt in einem blauen Hemd an demselben Fenster vorbeigehen, während ich zu Mittag aß. Ich ging hinaus, um nachzusehen, aber es war niemand da. Auch mein Bruder hatte diese Gestalt ein paar Mal gesehen.

Diese beiden Erfahrungen ließen mich rätseln, wer oder was wir gesehen haben könnten. Es ist bis heute noch immer ein Rätsel und ich denke oft daran nach. Interessanterweise erschien die Gestalt nur, als sie an dem zweiten Fenster vorbeiging, das nur wenige Schritte vom ersten klaren Fenster entfernt ist, was die Begegnung noch rätselhafter macht.


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