Schlafen Unter Der Wache

Im Jahr 1999 zog ich von der Stadt in ein ruhiges Städtchen namens Emmett um. Meine Familie hatte gerade ein Fertighaus auf einem zehn Hektar großen Grundstück gekauft. Die Stille war anders als das ständige Geräusch der Großstadt – wir saßen oft draußen und schauten den Sonnenuntergang, begleitet von den gelegentlichen Muhen von Kühen und Summen von Mücken.

Eines Nachts schlief ich im Zimmer meiner ältesten Schwester, während sie weg war. Ich wachte plötzlich auf, gefühlt als ob jemand im Raum wäre. Ich sah einen Mann über mir stehen, mit dunklen Augen, buschigem braunem Haar und einem mittelgroßen Bart. Er hatte einen neugierigen Blick auf seinem Gesicht, nicht verrückt, sondern einfach nur dabei, mich zu beobachten.

Ich sprang aus dem Bett und rannte in das Zimmer meiner Schwester, versteckte mich unter ihrem Bett, während sie und ihr Freund kicherten und Geschichten austauschten. Ich erzählte ihnen, dass ich in diesem Raum nicht schlafen könne, und sie waren verwirrt, bis ich beschrieb, was ich gesehen hatte. Sie ließen mich erst wieder beruhigen, bevor sie bestanden, dass ich wieder ins Bett gehe.

Diese Nacht hielt ich meine Tür weit offen und wickelte mich in Decken ein, bis ich mich genug entspannen konnte, um einzuschlafen. Das Bild des Mannes ist mir bis heute klar im Kopf geblieben.


Comments

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert