Als junger Forscher habe ich mich oft gefragt, was um mich herum geschah. Eine Erfahrung aus meiner Kindheit beschäftigt mich bis heute noch.

Jeden Sommer besuchte ich das Haus meiner Großeltern in Rajasthan, Indien. Der Fluss in der Nähe ihres Dorfes war immer mein Lieblingsteil der Reise – ich hatte es geliebt, stundenlang darin zu schwimmen.

Eines Morgens, als ich etwa 10 Jahre alt war, machte ich mich mit meinem Cousin und ihren Freunden auf den Weg zum Fluss. Wir gingen über eine Brücke, die das Dorf meines Großvaters mit einem anderen verband. Als wir uns dem anderen Ufer näherten, sahen wir eine Frau, die in dem Fluss badete. Sie trug keine Oberbekleidung, was im Dorf üblich war, aber etwas an ihr erschien mir seltsam.

Sie hatte goldenes Haar, das so aussah, als wäre es mit Henna gefärbt, und rief uns in der lokalen Sprache zu. Ihre Stimme hallt noch immer in meiner Erinnerung wider. Wir rannten weg und erzählten unserer Großmutter von dem Vorfall. Sie sagte, die Frau müsse eine Vanri gewesen sein – eine Hexe, die Kinder frisst.

Wir haben sie nie wieder gesehen, und ich frage mich bis heute, wer sie war und warum sie uns an jenem Tag ansprach. Ihr geheimnisvolles Wesen hat mich all die Jahre über verfolgt.


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