Als Kind hatte ich früh die Fähigkeit, Gesichter zu erkennen, wobei meine Eltern die Ersten waren, an die ich mich erinnere. Während meiner Kindheit bemerkte ich ein Mädchen in einem weißen Kleid und lockigen braunen Haaren auf alten Familienfotos, das in der Realität nicht existierte. Sie erschien erstmals, als ich ein Baby war, und beobachtete mich in meinem Bettchen. Als ich älter wurde, wurde sie meine unsichtbare Begleiterin, spielte mit mir oder setzte sich zu mir, wenn ich allein zu Hause war.
Ihre Anwesenheit war beruhigend und tröstend, auch wenn ich sie nicht mehr so klar sah wie früher. Sie schien aus der Kolonialzeit zu stammen, war immer in eleganter weißer Kleidung gekleidet und hatte einen freundlichen, traurigen Ausdruck. In meinen Teenagerjahren wurde mir bewusst, dass es sich um ein Gespenst handelte, aber das schreckte mich nicht ab. Stattdessen fühlte ich mich getröstet, zu wissen, dass sie in der Nähe war.
Der Wald hinter unserem Haus wurde ihr bevorzugter Ort, an dem ich sie oft mit Soldaten oder Menschen auf Pferden im Hintergrund sah. Sie schien auf jemanden zu warten, möglicherweise ihren verlorenen Geliebten. Obwohl ich sie seit meinem Auszug aus dem Elternhaus nicht mehr so oft gesehen habe, spüre ich ihre Anwesenheit immer noch und betrachte sie als Schutzfigur in meinem Leben.
In dieser Geschichte habe ich meine persönlichen Erfahrungen mit einem geheimnisvollen Mädchen geteilt, das seit meiner Kindheit Teil meines Lebens ist. Ihre tröstende Gegenwart bleibt bei mir, auch wenn sie nicht mehr sichtbar ist.
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