Steh auf und geh jetzt.

Vor ein paar Monaten, im September, erlebte ich etwas Unheimliches, das ich nicht vergessen kann. Ich hatte mir ein Zimmer in der Nähe meiner Universität gemietet und kehrte früh zurück, um mich auf das neue Semester vorzubereiten. Eines Abends träumte ich von einer alten Dame in ihren 70ern, die mich bat, bei meinem Freund L zu übernachten. Der Traum war so lebhaft, dass er sich real anfühlte.

Ich wachte zweimal auf, doch ich schlief wieder ein und setzte den Traum fort. Jedes Mal erschien die alte Dame ungeduldiger und sprach schneller in Hokkien, einem chinesischen Dialekt, den ich verstehe. In meinem letzten Traum klang sie wütend und sogar beschimpfte mich auf Kantonesisch, einem weiteren Dialekt, den ich spreche. Die Stimme war so laut, dass es sich anfühlte, als ob sie direkt neben mir stünde.

Ich wachte auf und fühlte mich gestört. Ich beschloss, zur Toilette zu gehen. Während ich dort saß, hörte ich die Stimme der alten Dame erneut, die mich aufforderte, mein Zimmer sofort zu verlassen. Sie war so klar und nah, dass ich ihr nicht widerstehen konnte. Ich packte meine Tasche, rief L an und sagte ihr, ich bräuchte einen Schlafplatz, weil unser Apartment keinen Strom mehr hatte. Zum Glück ließ sie mich auf ihrer Couch schlafen.

Am nächsten Morgen erfuhr ich, dass unser Apartment während meiner Abwesenheit ausgeraubt worden war. Die Polizei sagte, es habe eine Reihe von Einbrüchen gegeben, die sich auf weibliche Studentinnen konzentrierten, und einige seien vergewaltigt oder angegriffen worden. Hätte ich in meinem Zimmer geblieben, hätte mir wahrscheinlich das gleiche Schicksal gedroht.

Ich kann nicht erklären, wie oder warum ich diese Stimme hörte, aber ich bin dankbar für die Warnung. Sie rettete mich aus einer gefährlichen Situation und ich kann nicht anders, als zu glauben, dass es mehr als nur ein Traum war.


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