Als Kind erinnere ich mich daran, als ich mit meiner Schwester und Cousine einen alten, abgelegenen Friedhof besuchte. Die Reise dorthin war bereits ein Abenteuer an sich, denn wir mussten eine schmale, unbefestigte Straße entlangfahren, die von dichtem Wald umgeben war und zwei Meilen lang war. Der Vollmond leitete uns den Weg, da die Scheinwerfer allein nicht ausreichten, um die Dunkelheit zu durchbrechen.
Wir fuhren vorsichtig in der Mitte der Straße, um den tiefen Gräben auf beiden Seiten auszuweichen. Bei Ankunft fanden wir ein großes Eisen tor, das den Friedhof von dem Wald trennte und mit weinenden Weidenbäumen geschmückt war, die sanft im Wind hin und her schaukelten. Einige der Äste hingen so tief, dass sie die nahegelegenen Grabsteine berührten, was eine unheimliche Atmosphäre schuf.
Trotz der gruseligen Umgebung war meine Schwester neugierig darauf, den Friedhof zu erkunden und die Namen auf den Grabsteinen zu lesen. Es erschien mir seltsam, dass sie sich ausgerechnet diese Nacht für dieses Abenteuer entschied, aber ich konnte mich als jüngere Schwester nicht davon abhalten, ihr zu folgen.
Als wir durch den Friedhof wanderten, hörten wir leise Musik spielen, was unsere Verwirrung nur noch steigerte. Plötzlich wies meine Schwester auf ein kleines Kind hin, das sich hinter einem Grabstein versteckt hielt. Es erschien für einen Moment und verschwand dann genauso schnell wieder. Dies zu sehen ließ mich frösteln, und selbst meine mutige Schwester war bereit, den Friedhof sofort zu verlassen.
Als wir hastig davonliefen, begann die Musik erneut zu spielen. Wir sprangen zurück in unser Auto, überquerten das eiserne Tor und fuhren so schnell wir konnten weg. Am nächsten Tag, als unser Vater hörte, wie wir über unsere Erfahrung sprachen, teilte er uns mit, dass andere ähnliche Vorfälle am selben Friedhof berichtet hatten. Seitdem sind wir alle nie wieder an diesen gruseligen Ort nach Einbruch der Dunkelheit zurückgekehrt.
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