Vor rund 10 Jahren erlebte ich etwas Unvergessliches. Es war ein regnerischer Abend und meine Schwester besuchte eine private Nachhilfestunde bei einer Freundin. Die Wohnung des Nachhilfelehrers befand sich etwa 8 km von unserem Zuhause entfernt, in einem gebirgigen Gebiet mit schlechten Straßenverhältnissen und wenigen Häusern. Meine Schwester rief an und sagte, sie würde später kommen, also fuhren mein Vater und ich um 21:30 Uhr los, um sie abzuholen.
Der Nachhilfelehrer meiner Schwester war eine pensionierte Lehrerin, die alleine lebte. Obwohl die Fahrt beschwerlich war, wollten meine Eltern, dass meine Schwester von dieser bekannten und fähigen Lehrerin unterrichtet wird. Nachdem wir meine Schwester abgeholt hatten, fuhren wir den Berg hinunter und bogen auf die Straße ab, als etwas Schockierendes passierte.
Wir sahen einen Mann mit blutverschmiertem Gesicht und einem roten Hemd neben der Straße sitzen. Unsere Scheinwerfer leuchteten direkt auf ihn. Wir alle schrien auf, und mein Vater verlangsamte das Tempo, während er über Hilfe nachdachte. Doch meine Schwester schrie ihn an, weiterzufahren. Mein Vater blickte sie an und beschleunigte das Auto. Wir fuhren davon, und erst als wir die Hauptstraße erreichten, begannen wir wieder zu atmen.
Ich war besorgt, dass der Mann möglicherweise bei einem Unfall verletzt worden sein könnte, aber es gab keine anderen Fahrzeuge in der Nähe. Wir vermuteten, dass es sich um einen Dieb handeln könnte, der uns austrickste. Meine Schwester hatte große Angst, also hielten wir das Auto an und warteten einige Minuten, während wir über das weitere Vorgehen nachdachten.
Um 22 Uhr stießen meine Schwester Freundin und ihr Vater zu uns, und sie hatten niemanden auf der Straße gesehen. Als ich meine Schwester am nächsten Tag danach fragte, warum sie meinen Vater angewiesen hatte, nicht anzuhalten, gestand sie ein, dass ihre Lehrerin sie gewarnt hatte, niemals für einen verletzten Mann an dieser Kurve anzuhalten. Ich versuchte, die Lehrerin danach zu fragen, aber sie wollte es nicht kommentieren und sagte, sie wolle mich nicht erschrecken. Sie erwähnte jedoch, dass wir durch göttliche Eingreifen gerettet wurden.
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