Wachdienst-Sichtungen

Für über sieben Monate habe ich nachts auf der dritten Schicht in einem örtlichen Motel gearbeitet. Anfangs fühlten sich die späten Stunden noch seltsam an, doch gewöhnte ich mich allmählich daran. Es gibt jedoch Dinge, die schwer zu erklären sind. Zum Beispiel ist mir aufgefallen, dass merkwürdige Vorkommnisse stattfinden, wie flackernde Lichter, Radios, die in unbewohnten Zimmern angehen, und Türen, die so scheinen, als würden sie von der anderen Seite her geschoben.

Eines Nachts besuchte mich mein Freund Tom, während meine Frau Kate und ich zu Abend aßen. Wir saßen hinter dem Schreibtisch, als ein Licht auf dem Monitor der Sicherheitskamera meine Aufmerksamkeit erregte. Es war das Ausgangsschild von der Südseite des Gebäudes, rhythmisch blinkend. Zuerst dachten wir, es handle sich um eine Störung der Kamera, doch als Tom die Kamera fragte, ob sie uns sehen könne, erlosch das Licht vollständig. Wir waren alle erschrocken und konnten nicht anders, als zu spekulieren, ob etwas Übernatürliches im Spiel sein könnte.

Später in dieser Nacht hörte ich Musik aus einem unbewohnten Zimmer, während ich den Flur überprüfte. Die Uhrenradio in Raum 223 spielte Musik, obwohl es nicht auf Alarm eingestellt war. Obwohl wir versuchten, das Geschehene zu rationalisieren, konnten wir die unheimliche Atmosphäre nicht abschütteln.

Ein paar Tage später bemerkten Kate und ich, dass das Licht der Sicherheitskamera erneut blinkte. Diesmal entschieden wir uns für ein Experiment und stellten fest, dass die Lichter nur dann blinkten, wenn Kate ihnen nicht direkt ins Auge sah. Beide wurden wir von dieser Entdeckung erschrocken und ließen es eine Weile unbeachtet.

Vor ein paar Wochen sah ich auf dem Display der Sicherheitskamera während einer stürmischen Nacht einen leuchtenden weißen Orb. Er bewegte sich willkürlich für fast zehn Minuten, bevor er verschwand. Kurz darauf hörte ich schwere Schläge an der Hintertür, was mich sehr unbehaglich fühlten ließ.

Zusammenfassend geschieht im Motel etwas Merkwürdiges. Obwohl ich es nicht erklären kann, weiß ich, dass eine Anwesenheit existiert, die sich gerne bemerkbar macht.


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