Als Kind hatte ich einige seltsame Erlebnisse in dem Haus meiner Eltern, aber nichts, was mich glauben ließ, dass es verflucht sei. Der Keller allerdings gab mir immer unbehagliche Gefühle. Als Erwachsene hatte ich eine einzige unerklärliche Begegnung dort.
Ich besuchte mit meiner Schwester, die ebenfalls Anfang zwanzig war, unsere Eltern und wir bereiteten uns auf einen Abend in einem Restaurant vor. Ich zog mir in der Diele meine Jacke an und sammelte meine Sachen aus dem Garderobenschrank ein. Die Eingangstür befand sich nur wenige Schritte vor mir, rechts daneben war der Eingang zum Wohnzimmer.
Ich sah meine Schwester im Wohnzimmer stehen, auf die Kaminwand blickend und einen weißen Sommerkleid tragend. Es war zwar Sommer, aber immer noch kühl draußen, weshalb ich es merkwürdig fand, dass sie ihr Outfit geändert hatte. Zudem hatten wir vereinbart, uns nicht aufzubrezeln. Überrascht und verärgert fragte ich: „Warum hast du deine Kleider gewechselt?“
Als ich mich zu ihr umdrehte, war sie plötzlich verschwunden. Verwirrt hörte ich kurz darauf das Klo im Untergeschoss hinter mir runterspülen. Augenblicklich erschien meine Schwester oben die Treppe heraufkommend, immer noch in den Jeans und dem blauen Pullover, die sie den ganzen Tag über getragen hatte.
Ich dachte zunächst, es sei nur ein Lichtspiel, erwähnte es jedoch nicht sofort, sondern wartete, bis wir im Auto saßen. Ich sagte scherzhaft: „Ich habe gerade eine Geistererscheinung in eurem Haus gesehen!“ Meine Mutter winkte ab, aber mein Vater, der überhaupt nicht phantasievoll ist, antwortete ruhig: „Oh? Eine Frau, stimmt’s?“ Er fügte hinzu: „Ja, ich sehe sie von Zeit zu Zeit.“
Diese Begegnung ließ mich sprachlos und meine Mutter war weniger erfreut, die gleiche Geschichte zweimal zu hören.
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