Als Kind zogen meine Familie und ich oft um, da mein Vater eine Militärkarriere verfolgte. Eines unserer prägendsten Zuhause war ein altes Haus in Deutschland. Mein Bruder und ich spürten dort eine unheimliche Atmosphäre, als ob wir beobachtet würden. Nachts hörten wir Geräusche, die wie kleine Schritte klangen und über das Dachboden liefen. Trotz des Verbots unserer Eltern, dorthin zu gehen, beschlossen wir eines Tages, der Sache auf den Grund zu gehen.
Wir entdeckten, dass die Dachbodentür von außen verriegelt war und 103 Striche aufwies, die zusammenzählten. Als wir die Tür öffneten, fiel ein schwerer Vorhang herunter, der eine Treppe zum ersten Podest enthüllte. Während wir den Dachboden weiter erkundeten, bemerkten wir, dass der Staub gestört und weggezogen war, als ob jemand widerstrebend mitgezogen worden wäre. Wir fanden auch drei kleine Betten und ein großes altes Bett, das in einer Lukeneinrichtung versteckt war.
Nach unserer Erkundung hörten wir eine Frauenstimme fragen „Wer ist da?“ auf Deutsch. Später erfuhren wir, dass das Haus während des Zweiten Weltkriegs dazu verwendet wurde, jüdische Menschen zu verstecken. Die Familie im Dachboden, einschließlich eines Ehepaars und ihrer fünf Kinder, war aus dem Haus gezerrt und weggenommen worden.
Unser Vater sprach mit dem Vermieter über unsere Erfahrungen, der uns erzählte, dass frühere Mieter ebenfalls merkwürdige Geräusche und Erscheinungen gemeldet hatten. Er glaubte, dass die Geister des Vaters und des jüngsten Mädchens durch das Haus spukten, während eine schützende weibliche Präsenz im Dachbodenlukenschacht blieb. Meine Mutter versuchte, die bösen Geister mit Räuchern von Salbei zu vertreiben, aber mein Bruder und ich wussten, dass sie nicht böse waren.
Wir hörten weiterhin merkwürdige Geräusche und sahen leuchtende Kugeln und weiße Figuren im Dachboden, bis wir auszogen. Allerdings fühlten wir nun keine Angst mehr, sondern erkannten ihre Anwesenheit an und begrüßten sie auf Deutsch. Selbst heute, fünf Jahre später, können wir uns noch genau daran erinnern.
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