Wuffendes Gespensthund

Als meine beste Freundin erzählte, was ihr Vater einst in Deutschland durchlebte, war ich fasziniert. Er diente in der Armee und zog mit seiner Familie in eine in zwei Wohnungen aufgeteilte Haus, als ihre Tochter acht Jahre alt war. Ihre Großeltern bewohnten die erste Etage, während sie selbst im Stockwerk darüber lebten.

Anfangs waren es nur kleine Vorkommnisse, wie Gespräche, von denen ihre Mutter glaubte, sie führte diese mit ihrer Großmutter, obwohl niemand anwesend war. Doch die unheimlichen Ereignisse nahmen zu.

Eines Nachts, als alle schliefen, wurde ihre Mutter durch lautes Klopfen geweckt. Das Klopfen wurde immer intensiver, bis es klang wie wilde Hämmern an der Tür. Ihr Vater fragte, wer da sei, doch niemand antwortete. Plötzlich hörte das Klopfen auf, und als sie aus dem Fenster blickten, war niemand zu sehen.

Kurze Zeit später begann es erneut, diesmal noch lauter. Meine Freundin und ihr kleiner Bruder wurden wach und fanden ihre Eltern an der Treppe stehend, die auf die Haustür starrten. Das Klopfen wurde immer intensiver, bis es klang wie ein Ungeheuer, das sich seinen Weg herein bahnen wollte.

Die Familie war in Angst, doch nach drei Stunden des Wartens auf weitere Vorkommnisse schliefen sie alle wieder ein. Am nächsten Morgen entdeckten sie tiefe Kratzer an der Tür, als hätte jemand oder etwas versucht, sich gewaltsam Zutritt zu verschaffen. Meine Freundin wird die Geräusche jener Nacht nie vergessen. Die Familie packte noch am selben Tag ihre Sachen und zog aus.


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